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Flimser Bergsturz

Die einmalige, terrassenförmige Lage von Trin Mulin verdanken wir einer Naturkatastrophe, geschehen vor etwa 10’000 Jahren, am Ende der Eiszeit, mit dem prähistorischen Flimser Bergsturz.

Der Bergsturz riss 15’000 Millionen Kubikmeter Kalkfels vom Flimserstein in die Tiefe und schüttete den Rhein zu. Er staute diesen, so dass in der Ebene von Ilanz ein See entstand, mit einer Stauung bis über Tavanasa hinaus. Ebenfalls den natürlichen Kräften der Natur ist es zuzuschreiben, dass sich in der Folge der See seinen eigenen Abfluss schuf. So können wir heute die einzigartige, 14 km lange Rheinschlucht mit ihren weissen, bizarren und bis zu 350 m hohen Kalkwänden und dem sich windenden Fluss bewundern.

Die beiden Bäche Flem und Ual da Mulin (Laaxerbach) suchten sich einen neuen Weg durch das Steingewirr und es entstanden mit der Zeit auch die herrlichen Waldseen Prau Pulte, Tuleritg, Cauma und Cresta.

Der Flimser Bergsturz ist der gewaltigste aller bis jetzt bekannten Bergstürze in Europa. Seine Oberfläche beträgt 52 Quadratkilometer und ist begrenzt durch die Linie Flims Dorf – Trin Mulin – Trin Digg – Reichenau einerseits und Tarschlims – Muletg – Laax – Sagogn andererseits.

Ein weiterer bemerkenswerter Bergsturz, allerdings mit lokalem Charakter, ereignete sich am 10. April 1939, als das oberhalb von Flims gelegene Dorf Fidaz von einer schweren Naturkatastrophe heimgesucht wurde. Es lösten sich in der unteren Hälfte der 2’220 Meter hohen Malmwand des Flimsersteins rund 1,5 Millionen Kubikmeter Fels. Ein Bergsturz mit verheerenden Folgen! Innerhalb von rund zwei Minuten wurden fast zehn Hektaren Wald zerstört, und schlimmer noch: Das etwas ausserhalb von Fidaz liegende Kinderheim «Sunnahüsli» wurde von der Stein und Schuttlawine buchstäblich überrollt. Ein Bergfriedhof erinnert uns an dieser Stelle an das Unglück.