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Burg Belmont

Burg Belmont

Die Ruine der Felsenburg Belmont liegt einsam auf 1420 m ü.M. im Wald zwischen Fidaz und Bargis auf einem rund 50 m hohen Felszahn, hoch über der Strasse von Trin nach Flims. Auf dem rund 70 auf 30 m grossen Plateau gibt es eine schmale Felsrippe mit einer Fläche von 30 auf 10 m. Der Rundblick ist fantastisch und bei klarer Sicht sehen Sie die Ruinen der Burg Crap Sogn Barcazi bei Trin und die Burgen Hochjuvalt und Ortenstein im Domleschg.

Ruine Belmont

Erreichbarkeit

Vom Parkplatz am Waldrand bei Fidaz ist der Burgfelsen zu Fuss in ca. 30 min. erreichbar. Der letzte Aufstieg erfolgt über einen steilen Weg auf der Nordseite, dessen Stufen zum Teil in den Fels geschlagen sind.

Bergwanderung

Die Überreste

Das Aussehen der Burg lässt sich nur schwer rekonstruieren. Allgemein sind die Mauern nicht sehr stark, was vermuten lässt, dass sie als Fundament für Aufbauten aus Holz dienten. Eine erste Anlage mit einem enger gezogenen Bering scheint um die Mitte des 12. Jh. durch eine grössere Burg abgelöst worden zu sein.

Der halbkreisförmige Bering um das ca. 70 x 30 m grosse Plateau verlief dann weitgehend entlang der steil abfallenden Geländekante und verband mindestens drei grössere Gebäude. Der mittlere und der östliche Trakt scheinen als Behaus-ungen gedient zu haben. Der mittlere Gebäudekomplex, von dem noch Mauerreste zu sehen sind, bestand aus einem Bau von ca. 10 auf 8 m mit je einer Tür an den Schmalseiten und diente wohl als Behausung. Die Gebäude im Osten setzen sich aus verschiedenen Teilen zusammen, die in mehreren Phasen errichtet wurden und im Einzelnen nicht mehr erkennbar sind. Im südöstlichen Raum fanden sich Reste von Wandmalereien. Im Westen dürfte eine Toranlage gestanden haben, vielleicht mit Stallungen. Im Zentrum der Anlage wurde eine 5,7 m tiefe und kreisförmige Filterzisterne angelegt. Das Mäuerchen darum herum diente als Fundament eines überdachten Aufbaus. Unklar ist hingegen, in welcher Form der höchste Felskopf in die Anlage einbezogen war. Er überragt die Hauptburg um rund 8 m und bildet ein Plateau von etwa 10 x 30 Meter. Da hier keinerlei Mauer-reste vorhanden sind, könnte er einst ein Gebäude aus Holz getragen haben. Nebenbauten der Burg werden am westlichen Fuss des Burgfelsens vermutet, wo sich im Gelände noch alte Terrassierungen abzeichnen. Die hier vorhandenen Mauerreste des Vorwerks gehörten vermutlich zu einer gemauerten Rampe für den Zugang zur Hauptburg. Zu Beginn des 20. Jh. waren kaum noch Mauerspuren sichtbar. Bei Ausgrabungen in den Jahren 1932 bis 1936 konnten die alten Grundmauern jedoch freigelegt und konserviert werden.

Plan der Ruine Belmont
Wappen der Herren von Belmont

Rund 1000 Jahre alt

Die ältesten Teile der Burg stammen vermutlich aus dem 10. bzw. 11. Jahr-hundert. Auf diese frühe Entstehungszeit lassen einerseits der altertümliche Grundriss, andererseits ein Stachelsporn und andere Kleinfunde von der Burg schliessen. Sie war Stammsitz der Freiherren von Belmont (lateinische/ romanische Version von Schönenberg), einem alten, edelfreien Geschlechts aus dem Vorderrheintal, das mit «Lutefridus de Belmonte» 1137/39 erstmals in den Urkunden erwähnt wird. Verwandt mit den Vazern, der mächtigsten Adelsfamilie Rätiens, nahmen die Herren von Belmont verschiedentlich wichtige Positionen ein. Domherren der Churer Kirche entstammten diesem Geschlecht, und von 1273 bis 1282 sass mit Konrad von Belmont gar ein Vertreter auf dem Bischofsstuhl. An der berühmten Universität von Bologna wurde 1267 mit Heinrich von Belmont der erste bekannte Student aus Rätien eingetragen.

Der Untergang

Nach ihrem Ausbau wurde die Burg bis zu ihrem Untergang nicht mehr wesentlich verändert. Möglicherweise hatten die Herren von Belmont ihren Hauptsitz bereits um 1200 auf andere, weniger abgeschiedene Burgen verlegt. Wer danach die Burg für sie verwaltet haben könnte, ist nicht bekannt. 1352 kam es zur sogenannten «Belmonter Fehde». Damals kämpften die Herren von Belmont als Anführer eines Aufstands in der Surselva erfolgreich gegen die Grafen von Werdenberg-Heiligen-berg. Flims wurde im Verlauf der Kämpfe von der Gegenpartei besetzt und das Städtchen Ilanz gar niedergebrannt. Die Stammburg scheint jedoch nicht zu Schaden gekommen zu sein. Doch bereits 1371 starb mit Ulrich Walter, Stadtvogt von Chur, der letzte Freiherr von Belmont. Über seine Nichte Elisabeth gelangten Burg und Herrschaft an die Familie von Sax-Misox. Bei einem Gütertausch zwischen ihr und ihrem Vetter Brun von Rhäzüns wird 1380 «daz burgstal ze Belmunt» erstmals erwähnt. Die Burg war damals wohl bereits im Zerfall begriffen – die jüngsten Fundgegenstände stammen aus der Mitte des 14. Jh.

Ruine Belont