Menü

Canaschal

Canaschal

Die Ruine der alten Wehranlage thront auf dem Hügel «Canaschal» auf 876 m ü.M. und eröffnet einen faszinierenden 180° Panoramablick ins Bündner Rheintal-Domleschg-Safiental bis hinauf in die Surselva. Ursprünglich bestand die Anlage aus 2 Türmen und stammt wahrscheinlich aus der 1. Hälfte des 13. Jh.

Burgen

Erreichbarkeit

Vom Parkplatz bzw. der Bushaltestelle in Trin-Quadris ist die Anlage zu Fuss in ca. 15 min. erreichbar.

Canaschal

Ehemalige Fluchtburg

Wer «Canaschal» erbaut hat, ist nicht bekannt. Erbaut wurde die Anlage wohl aber im 12. bzw. 13. Jh. Man vermutet es handelt sich dabei um eine ehemalige Fluchtburg, die möglicherweise angelegt wurde, als das Kirchenkastell «Crap Sogn Parcazi» zur Adelsburg (Hohentrins) ausgebaut wurde und diese Funktion nicht mehr erfüllen konnte. Entsprechend diente die Burganlage vermutlich als Vorwerk zur Kirchenburg Crap Sogn Barcazi und beschützte die strategisch wichtige Verbindungsstrasse in die Surselva bzw. über den Lukmanierpass ins benachbarte Tessin. Der gute Erhaltungsgrad des Westturms könnte zudem ein Hinweis darauf sein, dass «Canaschal» nach dem Brand am 2. Juli 1470 auf Hohentrins den Vögten der Herrschaft noch bis 1524 als neuer Wohn- und Amtssitz diente. 1568 kam die Herrschaft Hohentrins in den Besitz von Johann von Planta, 1583 an Graf Wolfgang von Löwenstein-Wertheim und 1585 schliesslich an die Herren von Schauenstein. 1616 konnte sich die Gemeinde Trin nach einem Streit mit den Schauensteinern für 11’200 Gulden freikaufen.

Canashal auf einer Zeichnung von Heinrich Kraneck, 1830
Ansichtsplan der Burg Canaschal

Die Überreste

Der noch heute sichtbare Westturm aus der 1. Hälfte des 13. Jh. hat einen Grundriss von 7,6 x 8,2 m und eine Mauerstärke von bis zu 2,2 m. Sichtbar sind noch 3 Stock-werke. Die oberen 2 Geschosse haben ein anderes Mauerwerk und wurden wohl später aufgesetzt. Der Hocheingang mit gut erhaltenem Rundbogen lag in der Südostmauer im 2. Stock und war über einen Laubengang erreichbar, wie einige Balkenreste zeigen. Der Wohnturm trug ursprünglich wohl einen hölzernen Obergaden. Die Mauern bestehen aus grossen Blöcken, die Ecken aus Bossenquadern. Eines der stark verwitterten Bossenquader an der südöstlichen Ecke (ca. 2 m über Bodenhöhe) soll früher ein menschliches Gesicht gezeigt haben.
Im 3. Geschoss sind noch Spuren eines Kamins mit Rauchabzug erkennbar. Im Erdgeschoss wird eine Zisterne vermutet, die unter anderem durch einen Kanal in der Südmauer gespeist worden sein könnte. Heute wird der Turm durch eine nachträglich eingebrochene Öffnung betreten. Rund 150 m weiter östlich stand auf dem höchsten Punkt von «Canaschal» einst ein 2. Turm. Sein Standort, ein kleiner Felskopf, war gegen Osten hin durch einen Wall und Graben gesichert. Der Ostturm hatte einen Grundriss von ca. 10 x 10 m und eine Mauerstärke von ca. 1,2 m. Das fehlen von Bossenquader lässt darauf schliessen, dass der Ostturm älter ist und wohl aus dem 12. Jh. stammt. Zwischen den beiden Türmen lassen sich keine weiteren Spuren von Gebäuden, Gräben oder Wällen erkennen. Ohne Grabungen kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass einst eine Verbindungsmauer bestand.

Haus Bavurca

Die Bausubstanz lebt weiter

Mitte des 16. Jahrhunderts wurden viele Steine dieser alten Turmanlage zum Häuserbau im Dorf gebraucht und sind da noch heute zu sehen.

Bergwanderung

Wanderungen

Auf der 3-Burgen-Wanderung entdecken Sie die Turmanlage «Canaschal», die Ruinen von Hohentrins bzw. der alten Kirchenburg «Crap Sogn Parcazi» und die Burg «Belmont».