Menü

Risch Coray

Der Pionier und Brückenbauer aus Trin

Der gelernte Zimmermeister und Gerüstbauer Risch (zu Deutsch Richard) Coray war am 30. Juli 1869 in Trin geboren. Nach einer Zimmermannslehre in Trin und Davos studierte Coray 1889 bis 1892 am Technikum Winterthur.

Das erste grosse Brückengerüst für die Rhätische Bahn baute er 1902 über die Schinschlucht, 91 Meter über der tosenden Albula. Das Gerüst der Solisbrücke, die höchste Brücke im Kanton Graubünden, ist eine Meisterleistung des Trinser Brückenbauers. Während Coray zunächst nur Gerüste nach den Vorgaben von Bauingenieuren baute, entwarf er für den Langwieser Viadukt erstmals selber ein Gerüst. Für die Salginatobelbrücke, im Jahr 1929 erbaut, entstand zusammen mit seinen Söhnen ein Lehrgerüst in neuartiger Konstruktionsweise, die er von nun an beibehielt.

Während die Lehrgerüste von Coray heute alle verschwunden sind, sind viele der grandiosen Bauwerke für die Coray ein Gerüst erstellt hatte, noch heute zu sehen: Etwa der Langwiesner Viadukt (1913), der Monte-Ceneri-Viadukt der SBB, der Pont de Pérolles (1921) oder die Zähringerbrücke (1922) in Freiburg, der Pont Butin in Genf (1923), die Brücke über die Trientschlucht (1931), der höchsten Strassenbrücke in der Schweiz, oder die Tarabrücke in Montenegro (1938), dem mit 141 Metern Höhe, Corays höchstes Lehrgerüst. Zwischen 1898 und 1940 trug er massgeblich zu den wichtigen Brückenbauprojekten in der Schweiz bei.

1903 heiratete Coray Jakobina Buchli aus Solis / Passmal. Einige Jahre lebten sie mit ihren 5 Söhnen in ihrem Haus am Crestasee. 1929 verstarb Jakobina Coray-Buchli. Die zweite Frau von Richard Coray hiess Christina Palmy aus Wiesen wo Coray 1946 auch seine letzte Ruhe auf dem Wiesner Friedhof fand. Seine soliden Lehrgerüste kamen mit minimalen Materialaufwendungen aus und galten deshalb als elegant und filigran und als technische und handwerkliche Meisterwerke.

«Obwohl Richard Coray kein Ingenieur, sondern ein Zimmermann war, muss man seinen Namen in einem Atemzug mit den grössten Brückenbauern der Welt nennen, denn seine genialen lehrgerüste machten es überhaupt möglich, weit gespannte Brücken aus Beton in den Schweizer Bergen zu bauen. Das Bauwerk bleibt, während das Lehrgerüst nur von kurzer Lebensdauer ist und schnell in Vergessenheit gerät. Es wird daher leicht übersehen, dass ein solides Lehrgerüst ein technisches und handwerkliches Meisterwerk ist und Richard Coray war einer der besten Gerüstebauer aller Zeiten» (Quelle: Bernd Nebel).