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Sperre Trin

Festungsmuseum
Sperre Trin

In Trin verbergen sich 7 gut getarnte Bunker und 2 Kavernen. Die Sperrstelle Trin (Armeebezeichnung Sperre Nr. 1205) wurde in den Jahren 1941 – 1943 von zivilen Unternehmen erbaut und gilt heute als militärhistorisches Denkmal von nationaler Bedeutung.

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Sperre Trin

Besichtigungen

Seit 2009 ist die Sperre jeweils von Mai – Oktober zugänglich. Der Verein Sperre Trin bietet 2 geführte Besichtigungen an. Auf den rund 3 h Touren haben Sie die Möglichkeit die Infanteriewerke oder den Bunker «Laseaz» sowie den Festungsminenwerfer zu besichtigen.

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Felstarnung Crap Pign

Die Bedeutung

Wie schon im Mittelalter gab es auch im 2. Weltkrieg eine rund 1,5 km breite Sperre in Trin. Es war die letzte Sperre vor dem Reduit und sollte das Eindringen des Feindes in das Gotthardgebiet und das Bündner Oberland verhindern. Von den Infanteriewerken konnte man das strategisch wichtige Schlüsselgelände im Bereich der Rheinbrücken bei Reichenau und die für Luftlandeoperation bestens geeignete Ebene bei Bonaduz beobachten und auch unter Feuer nehmen. Letzteres war aber nicht möglich, da in den beiden Werken Waffen mit entsprechender Reichweite fehlten.

Sperre Trin
Besichtigung Sperre Trin

Infanteriewerk Crap Sogn Parcazi & Crap Pign

Das 3 geschossige, 1941 – 1942 unterirdisch erbaute Infanteriewerk (Armeebezeichnung A 7762) befindet sich im Felsen vom «Crap Sogn Parcazi» und «Crap Pign» und gilt als Hauptwerk der Sperrstelle Trin. Die Infanteriekavernen sind mit 300 Treppenstufen und Stollen verbundenen. Die beiden Werke waren je mit 2 Maschinengewehren (wirkten in die Tiefe) und je 1 leichten Maschinengewehr (zum gegenseitigen Schutz der beiden Werke) bewaffnet und konnte 30 Mann Besatzung aufnehmen. Heute wird die Anlage durch den Notausgang betreten. Für den Materialtransport gab es bis 1996 die Werkseilbahn Z312 auf den «Crap Sogn Parcazi», die einzige Werkseilbahn in einem Infanteriewerk des Kantons Graubünden. Im August 2015 konnte diese Materialseilbahn nach den alten Originalplänen wieder in Betrieb genommen werden. In einer natürlichen Höhle des «Crap Ueara» befindet sich noch der Unterstand A 7761.

Panzersperre Porclis

Das Engnis bei «Porclis» wurde zusätzlich mit einem Geländepanzerhindernis (T4071) mit Höcker, Schienen und Tankmauern blockiert und von 3 Infanterie-bunkern geschützt.

Der Panzerabwehrbunker A 7765 «Porclis Strasse» war ursprünglich mit 1 Panzerkanone, später mit 1 Maschinengewehr und 1 leichten Maschinengewehr bewaffnet und hatte 8 Mann Besatzung. Er liegt unmittelbar an der Strasse und ist als «Wasserreservoir Trin» getarnt.

Der Infanteriebunker A 7766 «Porclis West» besass ursprünglich 1 Infanteriekanone und später 1 Panzerabwehrkanone und 1 leichtes Maschinengewehr und hatte 10 Mann Besatzung. Er befindet sich in der Nähe der Strasse und ist als Holzscheune getarnt.

Der Infanteriebunker A 7767 «Porclis Nord» war mit 2 Maschinengewehren und 1 leichten Maschinengewehr bewaffnet und hatte 12 Mann Besatzung. Er liegt im Wald in der Nähe des Geländepanzerhindernisses und ist als Waldhütte getarnt

Gegen Süden folgte auf dieses Engnis die bewaldete Kuppe des «Bot Fienas» (= natürliches Hindernis), das von beweglicher Infanterie verteidigt werden sollte. Im Bereich dieser Kuppe befindet sich der Bunker Digg, der mit seinem Maschinengewehr das eigentliche Gegenwerk zu den beiden Hauptwerken im «Crap Sogn Parcazi» bzw. «Crap Pign» bildete.

Getarnte Bunker der Sperre Trin
Panzersperre Laseaz

Panzersperre «Laseaz»

Zwischen dem «Bot Fiena» und dem Felsabbruch in die Vorderrheinschlucht befindet sich das Geländepanzerhindernis (T 4070) mit diversen Flankierwerken. Damit sollte eine Umgehung der Hauptsperrstelle A 7762 verhindert werden.

Der Infanteriebunker A 7768 «Digg» war mit 1 Maschinengewehr und einer Besatzung von 8 Mann bewaffnet. Er befindet sich westlich von Trin Digg und nordöstlich des Geländepanzerhindernis und ist als Fels getarnt.

Der Panzerabwehrbunker A 7769 «Porclis Süd» war mit 1 Panzerabwehrkanone und 1 Maschinengewehr bewaffnet und hatte 14 Mann Besatzung. Er befindet sich am Nordende, westlich des Geländepanzerhindernis und ist als Wasserversorgung getarnt.

Der Infanteriebunker A 7770 «Laseaz Nord» gilt als Hauptwerk mit Schussrichtung gegen «Laseaz Süd» und war mit 2 Maschinengewehren und 1 leichten Maschinengewehr bewaffnet und hatte 10 Mann Besatzung. Er befindet sich westlich der Mitte des Geländepanzerhindernis und ist als Fels getarnt. Mit ihm ist eine leichte Maschinengewehr-Stellung verbunden, die nur über einen 30 m langen Stollen mit anschliessendem 10 m hohem Steigschacht erreicht werden kann. Diese wirkte nach Norden gegen «Porclis Süd».

Der Panzerabwehrbunker A 7771 «Laseaz Süd» war mit 1 Panzerabwehrkanone und 1 Maschinengewehr bewaffnet und hatte 16 Mann Besatzung. Seine Gegenwerke waren «Laseaz Nord» und «Porclis Süd». Er befindet sich am Südende bzw. am Steilabfall zur Vorderrheinschlucht, westlich des Geländepanzerhindernis.

Am Südende des Geländepanzerhindernis befindet sich der Unterstand A 7783 «Laseaz».